Um in Münster ruhig und ungestört Angeln zu können, muss man nicht weit fahren. Kurz hinter Sprakel in Münster´s Norden verläuft ein Teilstück der Aa, der befischt werden darf. Auch von Gastanglern.

Angeln in Münsters Norden

Der sehr kurvige Abschnitt der Münsterischen Aa durchzieht anliegende und bewirtschaftete Felder ortsansässiger Bauern. Latscht denen bitte nicht quer über das Feld und genießt lieber das ruhig fließende Wasser der Aa. Ansonsten kurz vor Ort nachfragen, denn der nette Angler fragt vorher!

Wer am Wasser nach Feldüberquerung angekommen ist, kann Fische direkt auf Sicht gezielt anwerfen, aber Vorsicht! Viele Teile der Aa sind ziemlich krautig und mit Stämmen und Ästen befüllt, sodass der ein oder andere Hänger nicht auf sich warten lässt.

Der Grund ist teils sandig, teils schlammig und von heller bis dunkler Farbe. Tief stehenden Krautbänke sind auszumachen, quer liegende Baumstämme und vom Ufer ausgehende Stein-Befestigungen machen die aktive Spinnfischerei hier schwer. Ich kann nicht genug auf die Hänger-Gefahr hinweisen. Diese sollte unbedingt bei einem potentiellen Drill beachtet werden, also die Bremse entsprechend einstellen.

Durch das zum Teil befestigte Ufer und die geringe Breite der Münsterischen Aa ist es hier mit größeren Gerät ziemlich knifflig. Da dieser Bereich der Aa jedoch in Privatbesitz ist, darf erst rechtsseitig und Fahrtrichtung Greven ab der Auto-Überührung geangelt werden.

Die Nähe zur Autobahn A1 ist bei entsprechender Windrichtung zweitrangig. Der Schall wird durch den Wind kaum wahrnehmbar. Bei falscher Windrichtung kann es jedoch schon etwas lauter werden. Dafür aber bekommt man Zugang zu einem fast unbefischten Gewässer, ohne Angeldruck in einer herrlich ländlichen und typisch münsterländischen Natur.

Dicke Karpfen in Sichtweite

Trotz des zur Ansitz-Zeit trüben Wassers können die sich umher treibenden Karpfen mit bloßem Auge gesichtet werden. Viele Fisch-Schulen tummeln sich in Ufernähe, hier lohnt es sich den Köder zu platzieren.

Da ich sehr gerne Grundfutter verwende und sehr gerne Anfütter, um die Fische insbesondere bei Fließgewässern an den Platz zu locken und dort zu halten, sind die ersten Bisse schon nach wenigen Minuten am Bissanzeiger zu hören. Von Rotaugen, Rotfedern und kleinere Döbel kann man sich hier nicht retten. Der Grundelbefall ist in der Aa jedoch sehr überschaubar. Bisher hatte ich nur zwei Mal das Glück, dass meine Dendros unwiederstehlich für Grundeln waren.

Die Karpfen jedoch sind hier etwas vorsichtiger und haben meine Boilies und Pop-Ups jedesmal verschmäht. Einen unwiderstehlichen angetrockneten Dendrobena aus eigener Zucht konnte jedoch überzeugen. Dieser wurde ca 1 Meter vom Ufer aus platziert, da mir beim Beobachten des Gewässers eine Karpfen-Route an genau dieser Stelle aufgefallen ist. Wurm schmeckt jedem Fisch!

Seltene Raubfische

Köderfisch, Wurmbündel, Hänchenleber, Krabbe… An getesteten Raubfisch-Ködern kann ich etliche aufzählen, ebenso Spinner, Wobbler, Gummis…. Bislang konnte ich nur einen einzigen kleinen Barsch überlisten. Die Köfis waren vom Zielfisch jedesmal unangetastet, ein paar Krebse jedoch waren für den Köder dankbar und haben sich den Leckerbissen schmecken lassen.

Da der Weißfisch-Bestand jedoch ausgezeichnet zu sein scheint, sollte der eine oder andere Räuber eigentlich anwesend sein. Ebenso die Vegetation des Gewässers bietet Räubern ideale Unterstand- und Raub-Bedingungen. Mein persönlicher Raubfisch-Drill ist bislang jedoch leider ausgeblieben, mein gefangener kleiner Barsch ist auf einen 7,5cm Pinky mit Offset-Haken eingestiegen und nur mit viel Glück gehakt.

Folgende Regelungen gelten an der Münsterischen Aa:

Befristete Schonzeiten:
Fische nachbenannter Arten dürfen dem Wasser während der folgenden Zeiten nicht entnommen werden:

Äschen01.03. – 30.04.
Hecht15.02. – 30.04.
Nasen01.03. – 30.04.
Zander01.04. – 31.05.
Barbe15.05. – 15.06.
Bachforelle, Seeforelle, Seesaibling20.10. – 15.03.
Regenbogenforelle20.10. – 15.03.

Ganzjährige Schonzeiten:
Alle Neinaugenarten, den Großsalmoniden Lachs und Meerforelle, die Kleinfische Steinbeißer, Koppe, Moderlieschen, Schlammpeitzger, Schmerle, Elritze, Neunstachlicher Stichling, Bitterling und Schneider, die Quappe, der europäische Flusskrebs sowie alle Großmuschelarten.

Mindestmaße
Fische nachbenannter Arten dürfen dem Wasser nur entnommen werden, wenn sie mindestens folgende Länge haben, gemessen von der Kopfspitze bis zum Ende des längsten Teiles der Schwanzflosse:

Aalab 50cm
Aalandab 25cm
Barbeab 35cm
Forelleab 25cm
Hechtab 45cm
Karauscheab 40cm
Karpfenab 35cm
Schleieab 25cm
Naseab 30cm
Zanderab 40cm

Gefischt werden darf mit 3 Handangeln. Weitere Informationen sind auf https://www.anglerclub-muenster-1930.de/ zu finden. Tageskarten sind jedoch nur bei CaJo Angelsport erhältlich.

Die Tagesgastkarte kostet 10:00 € und ist immer von 00:00 Uhr bis 23:59 Uhr gültig. Allseits Petri und viel Spass am Wasser!