Angeln am Main,, Füße hoch und entspannen

Ich beangel den Aschaffenburger Main nun regelmäßig seit 2013. Vorher war ich seit 2007 im Bereich Würzburg unterwegs. Aber dazu ein anderes mal. Ich habe einige Spinnfischtouren hinter mir und mich auch schon im Ansitz auf Karpfen versucht sowie auf Aal. Bei der Jagd auf die Schlangen hatte ich bisher am meisten Erfolg.

Der Main ist wirklich ein sehr gutes Angelgewässer, wenn man die Zeit investiert das Gewässer kennenzulernen und zur richtigen Zeit dem richtigen Fisch nachstellt. Zunächst sei gesagt, dass es für den Aschaffenburger Main Monats- Tages- und Jahreskarten gibt. Die Jahreskarten werden jedoch von der Fischerzunft nur in einem streng limitierten Kontingent ausgegeben. Um eine Jahreskarte zu erhalten muss man weit über 20 Monatskarten erworben haben und man darf 3 Monatskarten pro Jahr erwerben. Dementsprechend dauert es etwas bis man in den Genuss einer Jahreskarte kommt. Die Monatskarten werden immer am letzten Freitag im Monat in der Gaststätte an der kleinen Schönbuschallee in Nilkheim ausgegeben. Diese strenge Limitierung wirkt sich jedoch sehr positiv auf den Fischbestand aus. Ebenso, dass pro Jahr Fische im Wert von ca. 70.000€ eingesetzt werden.  Es werden Rotaugen, Karpfen, Hechte, Zander und Aale besetzt.

Durch die Neubesiedlung mit Schwarzmeergrundeln haben die Raubfische ein neues Überangebot an Nahrung bekommen. Dies wirkt sich insbesondere auf das abwachsen der Aale und Barsche sowie der Zander aus. Grundeln sind super Köderfische für die Jagd auf Zander geworden. Aber auch andere Fischbrut bietet sich an. So konnte ich im letzten Jahr hauptsächlich kleine Rapfen als Köderfische verwenden, da ich diese im Uferbereich leicht und zahlreich erbeuten konnte. Diese habe ich anschließend an einer Grundmontage mit Antitangle-Boom und Tiroler Hölzl angeboten. So konnte ich im Sommer bis zu 3 Aale pro Abend überlisten. Dazu muss man sagen, dass die Aale im Main auch sehr von den Grundeln profitieren und wirklich gut abwachsen. Im letzten Jahr habe ich mehr maßige als untermaßige Aale gefangen. Insgesamt über 20 maßige Aale von denen 6 Stück über 70cm lang waren und 2 sogar über 80cm! Mein Jahresrekord war ein 87cm Aal der sich auch kräftig wehrte. Am gleichen Abend konnte ich außerdem noch 2 Sück über 70cm erwischen. Die Aale gingen hauptsächlich auf die zuvor gefangenen Köderfische. Einige gingen auch auf Tauwurm, nachdem ich jedoch merkte, dass die Köderfische mehr und größere Fische bringen, habe ich keine Tauwürmer mehr angeboten. Ich konnte mit den Köderfischen letztes Jahr 5 verschieden Fischarten überlisten. Aal, Barsch, Döbel, Rapfen und Zander. Also eigentlich ein unglaublich vielseitiger Köder. Ich muss sowieso sagen, dass ich ein großer Freund der Naturköder bin und am besten ist es wenn man die natürliche Nahrung der Fische anbieten kann.

Der Aschaffenburger  Main bietet verschiedene Möglichkeiten seinen Lieblingsfisch zu fangen. So sind die Bereiche oberhalb und unterhalb der Staustufen natürlich besonders Interessant. Nur ist darauf zu achten, 180m oberhalb und unterhalb der Wehrachse nicht zu angeln. Wer sich dort erwischen lässt, muss mit einer Anzeige wegen Fischwilderei und dem Entzug des Erlaubnis- sowie des Fischereischeins rechnen.

Im Bereich Mainaschaff gibt es einen kleinen Seitenarm welchen ich persönlich noch nicht beangelt habe, allerdings stelle ich dort oft Angler fest, welche den Karpfen dort nachstellen. Auch ist mir bekannt, dass dort direkt Karpfen durch die Fischerzunft gesetzt werden. Zwischen Mainaschaff und Aschaffenburg mündet die Aschaff in den Main, auch hier ist ein echter Hotspot für alle möglichen Fischarten.

Genauso ein Hotspot ist auf jeden Fall die Mündung der Gersprenz in den Main bei Stockstadt. Die Gersprenz an sich ist schon ein kleines, aber feines Flüsschen, welches einiges an Fischarten aufzubieten hat.

Ebenfalls interessant ist das Hafengebiet im Aschaffenburger Stadtteil Leider. Grundsätzlich ist das Hafengebiet für Unbefugte gesperrt. Als Angler kann man sich jedoch in der Hafenverwaltung eine Betretungserlaubnis für das Hafengebiet für einen Beitrag von 10€ erwerben. Falls man sich ohne diesen Erlaubnisschein im Hafengebiet aufhält und erwischt wird, droht eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz. Natürlich einhergehend mit einem Platzverweis. Ich denke das kann man sich sparen…

Im Hafen lässt sich sehr gut Barschen und auch Karpfen nachstellen. Natürlich ist dort keine Strömung vorhanden, die Becken sind sehr lang und von der Strömung des Mains nicht tangiert. Das macht das Gebiet für die trägen Karpfen sehr interessant die sich gerne in die ruhigeren Gewässerbereiche zurückziehen.

Wenn man sich von Aschaffenburg aus weiter nach Süden begibt kommt man zwischen Sulzbach und Kleinwallstadt an eine große Brücke mit einem blauen Bogen darüber. Offziell heißt sie „Roland-Schwing-Brücke“, bei den Einheimischen ist sie nur als „blaues Wunder“ bekannt. Rechtsmainisch vor und hinter der Brücke finden sich einige Flachwasserbereiche und unter Wasser liegende Buhnenfelder welche gern von verschiedenen Fischen als Rückzugsgebiet genutzt werden. Aus sicherer Quelle ist mir bekannt, dass sich dort auch Waller aufhalten. Leider ist die Parksituation dort nicht ganz einfach, unterhalb der Brücke ist jede Menge Platz, es herrscht jedoch Parkverbot, welches von der örtlichen Polizei auch überwacht wird. Parken ist nur oben, auf dem Parkplatz neben dem Kreisverkehr erlaubt.

Wenn man noch weiter südlich geht, bis zur Schleuse Kleinwallstadt, findet man unterhalb der Staustufe, am dortigen Wohnmobilstellplatz ebenfalls einen absoluten Hotspot für Aal. Ich habe dort im letzten Jahr meinen erfolgreichsten Aalansitz gehabt. Es war ein Fest! Leider ist man dort nicht besonders ungestört, da die Stelle mitten im Ort liegt und dementsprechend viel Besucherverkehr dort herrscht und auch der Wohnmobilstellplatz im Sommer immer gut besucht ist.

Abschließend kann ich den Aschaffenburger Main als Angelgewässer nur empfehlen. Man braucht Geduld und Glück, wie in jedem Gewässer, aber ich weiß, dass dieser Abschnitt des Mains Gewissenhaft und Ausreichend bewirtschaftet wird und das es wirklich große Fische jeglicher im Main vorkommenden Art gibt.

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