Der Hermeler See in Emsdetten

Ich war ziemlich verwundert, in welch ruhiger Lage der Hermeler See liegt. Nach der Sichtung der Google Maps aufnahmen und der anschließenden Anfahrt hatte ich mit einem See direkt am Industriegebiet liegend gedacht. Ich wurde eines besseren belehrt.

Direkt am See gelegen befindet sich das Vereinsheim des ansässigen Angelvereins des ASV Emsdetten. Dort befinden sich auch die besten und einzigen Parkmöglichkeiten. Der Zugang zum See ist nicht zu übersehen und wird lediglich durch eine Schranke blockiert.

Ich muss gestehen, die Ruhe an diesem See hat es mir angetan. Keine Hintergrundgeräusche wie Autos, Züge, Maschinen… Dies hat mich auch veranlasst, dort in meiner ersten Angelsaison überhaupt doch auch mehrere Ansitze zu unternehmen.

Durch die Nähe zum Vereinsheim bleibt der Kontakt zu weitern Anglern an diesem See nicht aus und so scheint dieser doch recht gut frequentiert zu sein. Zwei bis drei Mitangler waren bislang immer am See anzutreffen, vereinzelt blieb auch mal das eine oder andere Zelt über Nacht stehen. Sehr positiv fand ich jedoch den persönlichen Kontakt zu anderen Mitstreitern auf der Jagd nach dem Gold des See´s. So wurde ich doch auf einer meiner leider erfolglosen Karpfenjagd mit leckerem russischen Frühstück frisch aus der Pfanne als auch einem leckeren Tee von meinem Zeltnachbarn geweckt. Danke dafür an Igor und seinem Kollegen.

Grundsätzlich lässt sich der See auch gut mit der Spinnrute beangeln. Einzelne Angelspots an denen die Gebüsche zurück geschnitten wurden und mehr oder weniger ein direkter Zugang zum Wasser beseht, sind rundherum zu finden.

Da es leider so gut wie keine (frei verfügbaren) Gewässer-Topographiekarten gibt und die wenigsten Angelvereine ihre Gewässer per Echolot kartiert haben, habe ich versucht die mir vorliegenden Daten mal ein wenig zusammen zu tragen. Die „Daten“ stammen zum einen durch am See oder im Verein ansässige Angler als auch meiner eigenen „Messung“ durch´s Jiggen.

Sobald mir ein Echolot zur Verfügung steht, werde ich den See genauer auslooten.

Zur Erklärung:

Die als „T“ markierten stellen sind durch den langen trockenen Sommer 2018 Trockenzonen entstanden. Eigentlich befinden sich hier ausgewiesene Laich- und Schutzzonen, welche eh nicht befischt werden dürfen.

Als „K“ sind die im ehemaligen Baggersee verborgenen „Kanten“ eingezeichnet. Hier sollen einige Zander stehen. Vorsicht ist allerdings bei K4 gegeben. Direkt an der Kante habe ich bislang 6!!! Hänger gehabt, 3 davon konnte ich nicht mehr retten. Tja, ich verbuche so etwas unter „Lehrgeld“.

An den Seiten des See´s eingezeichneten blauen Markierungen stellen die einzelnen Angelspots dar, wobei ein in rot eingezeichneter Pfad („P“) diese leicht zugänglich macht. Ich selbst sitze gerne am Spot 1 und bin hier das ein oder andere mal anzutreffen.

An der Tiefsten stelle soll der See ca 9-12 Meter tief sein. Diese soll sich im Dreieck K1, K2 und K4 befinden. Die Flachwasserzone („FW“) befindet sich am hinteren Zipfel des See´s.

Anmerkung:

Diese Daten sind wie beschrieben durch Hörensagen, Erfahrung anderer Angler und meine eigene „Jig-Messung“ zusammen geführt worden. Ich übernehme keinerlei Gewähr für die Richtigkeit der Daten. Genaue Daten werden in ferner Zukunft (nach Auslotung) nachgepflegt.

Insgesamt scheint trotz hoher Frequentierung der See gut gepflegt zu sein. Müll, bis auf die eine oder andere ausgetretene Zigarette und tatsächlich ein benutztes Kondom, konnte ich bislang nicht entdecken. Durch den trockenen Sommer habe ich, wie auch einige andere Angler, leider mehr Schneidertage an dem See gehabt, als wirklich etwas zu fangen. Meine persönliche bisherige Ausbeute in 2018:

• 2 Barsche (7cm & 23cm)
• 1 Schleie mit 38cm
• 2 Rotaugen (12cm & 14cm)

Ihr seht also, in 2018 ging nicht viel. Bei meinen Kollegen, mit denen ich Anfang Oktober 2018 einen 4-tägigen Ansitz am Hermeler See unternommen habe, war Petri doch wieder verfügbar und bescherte nicht nur den ein oder anderen größeren (>20cm) Friedfisch, auch ein netter Karpfen mochte unsere Boilie-Mais-Kombination. Wir mochten die Karpfen-Zitrone-Grill-Kombination später umso mehr.

Folgende Regelungen gelten am Hermeler See:

Unter Berücksichtigung der derzeit gültigen Gewässerordnung und mit gültigem Fischereischein ist das Fischen mit 3 Angeln mit je einem Haken erlaubt.
Mit gültigem Jugendfischerschein – 2 Angeln mit je einem Haken;

Oder 1 Spinnangel oder Flugangel;
Oder 1 Senknetz 1 x 1 m.

Aalschnüre, Reusen und Netze sind in allen Gewässern verboten!

Nicht gestattet ist das Aussetzen gefangener Fische in andere Gewässer!
Fisch- und Laichschongebiete dürfen nicht befischt werden.
In der Zeit vom 15. Februar bis 30. April ist das Angeln mit der Spinnangel nicht erlaubt.
Beim Fischfang dürfen keine Fahrzeuge verwendet werden.
Sämtlicher Müll, auch der des Vorgängers, muss vom Angelplatz entfernt werden.
Jeder Angler hat sich mit den gesetzlichen Bestimmungen und der Gewässerordnung vertraut zu machen und diese zu befolgen.
Verstöße dagegen werden satzungsgemäß geahndet bzw. zur Anzeige gebracht.

Befristete Schonzeiten
Fische nachbenannter Arten dürfen dem Wasser während der folgenden Zeiten nicht entnommen werden:

Ganzjährige Schonzeiten
Quappe
Stör

Mindestmaße
Fische nachbenannter Arten dürfen dem Wasser nur entnommen werden, wenn sie mindestens folgende Länge haben, gemessen von der Kopfspitze bis zum Ende des längsten Teiles der Schwanzflosse:

Tageskarten Tageskarten bekommt ihr natürlich bei  CaJo Angelsport & Rutenbau in Münster und sind recht günstig zu bekommen.

Preise:
1 Tag = 12,50 €
2 Tage = 25,00 €
3 Tage = 35,00 €
4 Tage oder eine Woche = 60,00 €

Wichtig: Die Tageskarten sind nur pro Tag von 00:00 bis 24:00 Uhr gültig.

Quellen: ASV Emsdetten

Kinder: Sind im Verein und am Wasser immer gerne gesehen. Einmal kurz im Vereinsheim nachgefragt, schon durfte mein 13-jähriger Sohnemann unter Aufsicht auch ein paar Würfe tätigen. Und siehe da, das pupertäre Nörgeln war schlagartig verstummt.

Update: 23.09.2019

In der Zwischenzeit hat sich eine Menge getan. Diverse weitere Ansitze wurden am Hermeler See durchgeführt, die Bissquote stetig gesteigert und die Schneidertage so gut wie ausgeschlossen.

Es hat sich tatsächlich der Einsatz von Futterkorb und Futtermittel als „Wundermittel“ heraus gestellt. Besonders „CaJo´s Bloody Mix“ hat es den Weißfischen besonders angetan. Zusätzlich konnte ich nun endlich meinen Raubfisch-Fluch am Hermeler beenden. Mir sind doch tatsächlich diverse Barsche und ein Hecht eingestiegen. Meine ersten Räuber am Hermeler überhaubt!

Meine bisherigen persönlichen „Gewässer-Rekorde“: